Heute beschäftigen wir uns mit dem Thema User Research und warum das so wichtig für unser Projekt ist. Zunächst einmal kurz, was verstehen wir überhaupt unter User Research?
Allgemein gesprochen kann man sagen, je größer der Mehrwert für den Nutzer ist, desto erfolgreicher ist ein Produkt. Doch woher kennen wir den größten Mehrwert? Um unser Spiel präzise für die Anforderungen der jungen Patienten zu konzipieren, führen wir User-Research durch.
Noch bevor die Entwicklung des eigentlichen Spiels geht, decken wir zentrale Bedürfnisse, Motivatoren und Problematiken unserer Zielgruppe auf und leiten daraus den Mehrwert des Produkts, Personas, Szenarien und Anforderungen ab. In quantitativer Nutzerforschung validieren wir die Erkenntnisse.


Und in unserem speziellen Projekt spielen die Nutzer gleich in mehrfacher Hinsicht eine zentrale Rolle. Schließlich soll das entstehende Spiel nicht nur Trainingselemente beinhalten, sondern vor allem die jungen Patienten animieren das Training auch zu machen. Dazu soll das Spiel Spaß machen, herausfordernd sein und gleichzeitig Bewegungselemente zur Steuerung beinhalten.
Doch mal ganz ehrlich, was finden denn Kinder und Jugendliche heutzutage wirklich gut? Klar können uns dazu irgendwelche Trendberichte durchlesen und uns von Ärzten sagen lassen, was sie für sinnvolle Spielelemente halten. Aber wäre es nicht viel einfacher einen kleinen Patienten direkt zu fragen, was seine Hobbies sind? Was er oder sie gut oder schlecht findet? Was ihm oder ihr Spaß macht?
Es ist also nicht nur sinnvoll, sondern auch zwingend notwendig Nutzer voll in die Entwicklung mit einzubinden. Wir wollen wissen, was geht in Kindern vor, die körperlich eingeschränkt sind? Welche Helden haben sie? Was macht ihnen besonders viel Spaß?
Und um genau diese Fragen zu klären haben wir uns mit A. und seiner Mutter getroffen und ein nettes Gespräch über Superhelden, Diebe und Erdmännchen-Detektive geführt.
Dabei haben wir tolle Einblicke in das Leben eines Kindes mit CP erhalten.
Arnes große Helden sind neben Batman, Captain America, die Erdmännchen Ray und Rufus, sowie Mulch und Butler aus Artemis Fowl.
In seiner Freizeit ist er am liebsten auf dem Rücken eines Pferdes oder mit seinen Freunden unterwegs, wenn er nicht gerade Schurken bekämpft. Denn A. ist ein begeisterter Gamer. Besonders gut gefallen ihm dabei Stealth-Computerspiele. Auch wenn selbst die Controller nicht bedienen kann, gibt er Anweisungen und steuert so zusammen mit seinem Freund J. Batman durch die schwierigsten Level.
Toll fände es A., wenn er z.B. durch Gewichtsverlagerung im Spiel etwas bewegen könnte.
Ganz klar ist auch der Berufswunsch: SEK, Verbrecher dingfest machen. Vielleicht in einer Cyber-Einheit. Aber dafür muss A. noch etwas besser Englisch lernen, Computerspezialist ist er ja schon längst.
A. ist nur eines von mehreren Kindern, mit denen wir einen User Research durchführen.
Die Ergebnisse der Gespräche werden zusammengetragen und daraus z.B. vorher definierte Personas verifiziert.

Außerdem können wir so wertvolle Infos zur Story, Charaktere und Spielesetting erhalten.
Auch was für Bewegungen überhaupt ohne Hilfe möglich sind und worauf man sonst noch so bei Kindern und Jugendlichen mit CP achten sollte.
Auch zu späteren Zeitpunkten der Entwicklung wollen wir die Kinder und Jugendliche immer wieder Befragen und ggf. auch zu Tests und Evaluation des Spiels oder Spieleelementen einladen.
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